Design Week, Black Week und niedrigere Versandkosten


Zuerst mal die guten Neuigkeiten! Sie kennen sicherlich auch unsere Toyserie Süßigkeiten / Sweets. Diese haben wir gemeinsam in fröhlicher Zusammenarbeit mit dem Wiener Design-Label studio Högl Borowski erarbeitet. Im September gab es einen „Ritterschlag“ zu feiern. Dieses Projekt wurde als eines von nur 100 Arbeiten ausgezeichnet, die das Österreichische Design des 21. Jahrhunderts repräsentieren. Zur Zeit und noch bis zum 18.05.2025 wird AUT NOW im Rahmen der Vienna Design Week gezeigt und Mäusespeck und co. sind im MAK – Museum of Applied Arts (Wien) ausgestellt. Wir gratulieren und sind stolz auf diese Auszeichnung!

Eine weitere besondere Woche lässt auch nicht mehr lange auf sich warten: die Black Week vom 25.11.24 – 01.12.24. Als Einkaufswirbel und Vorweihnachts-Schnäppchen-Jagd ist sie nicht mehr wegzudenken. Auch wir haben nachgedacht und uns etwas für Sie ausgedacht. Wir wollen und können nicht einfach weniger Erlös für hochwertige Arbeit akzeptieren. Aber wir konnten eine begrenzte Menge Toys mit kleinerem Gestaltungsaufwand fertigen und dies wiederum rechtfertigt einen kleineren Preis. Passend zum Anlass sind sie alle einfach in edlem Schwarz gehalten und Sie finden diese Black-Edition ab dem 25.11.24 hier im Onlineshop.

Für den Versand zu Ihnen haben wir die Abläufe und Optionen umfassend neu sortiert, poliert und modernisiert. Das war eine Menge Arbeit, aber jetzt müsste alles passen. Das ist neu:

Kleine, leichte Sendungen (Mann-SchettenKnebel, Bänder) werden nun auch weltweit als Warenpost international Premium mit der DHL verschickt. Das kostet Sie nur noch einen Bruchteil der bisher aufgerufenen Versandkosten mit FedEx. Konkret sind das 7 € für Nachbarländer der EU, 9 € in europäische Nachbarländer außerhalb der EU und 15 € für alle anderen Länder. Die DHL-Lösung ist genauso zuverlässig, schnell, versichert und mit beinhaltet ebenfalls eine Sendungsverfolgung mit Trackingnummer. Ich hoffe, das macht Ihnen den Einkauf bei mir etwas vergnüglicher.

Mehr und mehr Länder bieten die Zustellung an den nächstliegenden Abholpunkt (Closest Droppoint) an. Das ist ziemlich clever und unkompliziert. Auch diese Option ist nun im Shop implementiert und für Belgien, Dänemark, Finnland, Lettland, Litauen, Österreich, Polen (ab Februar 2025), Schweden und Zypern verfügbar. Falls ein weiteres Land hinzukommt, binden wir es natürlich mit ein.

Alle anderen Optimierungen wirken eher im Hintergrund. Nur eines bleibt unpraktisch: für Bestellungen nach Großbritannien gilt leider ein Quasi-Mindestbestellwert von 135 GP (netto und ohne Versandkosten). Erst ab diesem Einfuhrwert erhebt der britische Zoll die Einfuhrabgaben direkt an der Grenze und ohne mein Zutun. Würde ich geringere Werte nach GB liefern, müsste ich SelfDelve beim britischen Finanzamt anmelden, Umsatzsteuer für Großbritannien berechnen, melden und direkt überweisen. Mit Steuererklärung und allem drum und dran. Das ist für mich schlicht nicht auch noch zu bewältigen. (Nur so am Rande: für alle europäischen Nachbarn gilt das auch – unsere Bestellsoftware ermittelt die für jedes Land passende Umsatzsteuer usw. Aber zum Glück gibt es nur eine zentrale europäische Sammelstelle, an die ich vierteljährlich alle Einzelsummen melde und alle Mehrwertsteuern aller Länder als Gesamtsumme überweise.)

Punktum: liebe Briten, bitte bestellen Sie weiterhin in meinem Etsy-Shop für "künstliche Dekorationsfrüchte", den ich Stück für Stück wieder befülle!

Womit ich mitten in den unschönen Neuigkeiten bin. Etsy hat sich im Sommer still und leise entschieden, mit 30 Tagen „Vorwarnzeit“ den Verkauf von sämtlichem Sexspielzeug zu verbieten. Klar, sie haben jedes Recht, die Regeln zu bestimmen. Dennoch ist diese Änderung keine Lappalie und ich weiß nicht, ob den Verantwortlichen die Tragweite der Entscheidung bewusst war oder eben einfach in Kauf genommen wurde.

Einer großen Zahl Menschen wird wieder von wenigen (ewig Gestrigen) vorgeschrieben, was „nicht gut“ für sie ist. Selbstbestimmter Umgang mit sexuellem Kontext wird zensiert. Es hätte Optionen gegeben das anders zu lösen, falls das eine Frage z.B. des Jugendschutzes gewesen wäre.

Mehrere kleine Werkstätten und Kreative samt Mitarbeiter:innen stehen von heute auf morgen vor dem Aus, weil sie nur dort verkauft haben. Es war ja eine gute Verbindung: kleine Label verkaufen auf dieser Plattform, weil es keinen anderen Marktplatz mit dieser Reichweite, der Transaktionssicherheit und dem Schutz vor überbordend vielen Industrieprodukten gibt. Dafür erhält Etsy supergute Provisionen. So why?

Selbst wenn dieser Schritt beschlossen wird: 30 Tage? Ohne Vorankündigung? Ist das faires Geschäftsgebaren? Auch ich habe im Vertrauen auf eine solide Geschäftsbeziehung ordentlich Zeit und Geld (für die Anbindung an interne Prozesse: Rechnungen, Lager, Steuern, Versand …) aufgebracht. Das war alles für die Katz. Es ärgert mich und ich muss das mal loswerden. Zum Glück sind wir nicht vollständig abhängig, aber 2000 € Umsatz pro Monat fehlen uns spürbar und sind nicht so leicht wieder zu kompensieren.

Wir Kreativen haben Etsy groß gemacht und das Unternehmen schmückt sich nach wie vor in der Werbung gern mit den Handwerker:innen – aber es siegt wie bei allen Kapitalgesellschaften die Gier. (Die nächsten 20 Sätze habe wieder ich gelöscht … ich denke, Sie verstehen mich auch so).

Im Februar haben wir glücklich den 18. Jahrestag von SelfDelve gefeiert - aber im Moment bin ich eher missmutig. Es gab immer mal steinige Abschnitte, aber noch nie so einen nicht enden-wollenden Strom an ermüdendem Frust.

Mir fehlt inzwischen schlicht die Zeit, meiner eigentlichen, erwünschten Arbeit nachzugehen. Weil ich einen Brief des finnischen Finanzamtes beantworten muss, weil angeblich 2022 exakt 24 Cent (!) finnische Umsatzsteuer zu wenig überwiesen wurde. Weil ich mich mit 22 verschiedenen EU-Lösungen für die Verpackungsabgabe plage. Jedes Land macht es anders, hat eigene Registrierungsstellen und sosehr ich den Umweltschutz befürworte – so wird das nix. Das sind nur zwei Beispiele von vielen. Es gibt natürlich für alles externe Dienstleister, aber das Geld dafür will ja auch erstmal erwirtschaftet sein. Und wenn ich nicht zum Arbeiten komme, schließt sich der Teufelskreis. Wir ersticken in Nebenarbeiten, die kleinen Unternehmen die Luft zum Atmen nehmen.

Genug davon, danke für´s Lesen. Es hat gut getan, es mal aufzuschreiben. Jetzt konzentrieren wir uns auf Weihnachten und dann sehen wir weiter. Wir können für dieses Jahr sogar noch eine wunderhübsche Neuigkeit ankündigen! Yippieh!

Bunte Grüße für ein gemütliches, sinnliches Wochenende,
Anja Koschemann