PorYes - Feministischer Pornfilmpreis Berlin


"Wir müssen aufhören, der konventionellen Pornoindustrie die Aufklärungsarbeit und die Deutungshoheit sexueller Expression zu überlassen." (Dr. Laura Méritt)

Feminist Porn Award Europe vom 16.-18.10.2021

Die Auseinandersetzung mit Sexualität unterliegt traditionell einer starken Beschämungskultur.  Aufklärung wird weitgehend noch mit Fortpflanzung verbunden. Sämtliche Lebensbereiche sind kommerziell sexualisiert und wir sind den Normierungen einer digitalen Bilderflut ausgesetzt. Ein Zugang zur eigenen Sexualität und zu einem eigenen Selbst sind notwendiger als je zuvor.  Diese Perspektiven zeigt die sex-positive Bewegung auf.

„Fuck the norms away“ heisst die Devise des Freudenfluss-Netzwerkes, das den PorYes-Award seit 2009 organisiert. Es basiert auf den Forderungen der  Frauengesundheitsbewegung nach körperlichen Selbstbestimmung und will eine lustvolle und ( Kommunikations- ) Kultur etablieren.

Die PorYes Nominierten 2021

Pionierin Nenna Joiner (USA) thematisiert Rassismus als Industrie und dreht Filme mit ausschließlich Schwarzen Frauen. Morgana Muses (AUS) startet mit 48 als Pornstar der alternativen Szene durch und lässt ihr altes Leben hinter sich. Lina Bembe (MEX/D) muss auf traditionelle Portale ausweichen, weil ihr Aufklärungsvideo gesperrt wird. Del LaGrace Volcano (GB) wird zum Gender-Terrorist und Marit Östberg (S) bringt schwedischen Feminismus mit Berliner Lokalkolorit zusammen. Das Wochenende wird akademisch von Clarissa Smith untermauert, Herausgeberin der Zeitschrift Porn Studies. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Authentizität im Pornfilm.

Freudenfluss Netzwerk

Mit dem PorYes Award feiern wir alternative Ansätze, vielfältige Geschlechter und konsensuelle Sexualitäten. Herausragende Filme oder Lebenswerke von Personen unterschiedlicher Generationen und Kulturen werden ausgezeichnet. Pionier*innen wie Candida Royalle, Annie Sprinkle & Joseph Kramer, Monika Treut, Shine Louise Houston oder queere Pornstars wie Jiz Lee, Buck Angel, Bishop Black uvm. Auch der Film Touch me von Adina Pintilie erlangte 2019 eine Auster. Initiiert wurde der Feministische Pornfilmpreis von Sexologin und Herausgeberin Laura Méritt & Fotografin und Sex-Aktivistin Polly Fannlaf. Die Veranstaltungen werden vom Freudenfluss Netzwerk organisiert, in dem sich volljährige Personen zusammenfinden,  die lustvolle sexuelle Entfaltung über die Reproduktion hinaus für ein menschliches Grundbedürfnis halten.Die öffentliche Preisverleihung im HAU Hebbel am Ufer ist nur für Erwachsene und wird von PorYes-Ikone Laura Méritt und Janina Rook, Comédienne, Moderatorin und Produzentin des feministischen Comedy-Podcast Schamlos präsentiert. Im Anschluß findet traditionell ein Sonntags-Panel mit den Nominierten statt und in der Humboldt Universität lockt ein spannender Vortrag mit Diskussion.In Kooperation mit dem HAU Hebbel am Ufer und dem Freudenfluss Netzwerk. www.poryes.de